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Talentfrage

 

 

 

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Talentfrage

 

Was ist Talent?

 

„Ich habe kein Talent dafür“ habe ich unzählige Male von Nicht-Klavierspielern gehört.

Was bezeichnet man als Talent? Und viel wichtiger, braucht man es, um erfolgreich Klavier spielen zu lernen?

 

Ein Blick in zufällige Lexika verrät, dass sich das Verständnis von Talent stark unterscheidet. Von Fachbereich zu Fachbereich, ja sogar von Kultur zu Kultur.

 

Zum Beispiel weisen allein diese zwei Definitionen aus dem Handbuch PersonalAusbilden auf grundverschiedene Ausgangspunkte hin:

 

  • „Talent kann verstanden werden als eine Person, die erkennbare Fähigkeiten und Potenziale in sich trägt, diese aber noch nicht durchgängig in überdurchschnittliche Leistung transformieren kann und entsprechender Förderung bedarf.“

 

  • „Talent kann auch verstanden werden als eine Person, die den erkennbaren Willen in sich trägt, ihre eigenen Kompetenzen ständig weiterzuentwickeln.“

 

Ein dritter Ansatz des Online Lexikons für Psychologie und Pädagogik (Stangl, 2020) präsentiert:

 

  • „Oft haben Menschen allerdings nur eine vage Vorstellung davon, worin sie besonders gut sind oder sie glauben sogar, sie besitzen keine Talente.“

 

Wer sich in allen drei Punkten nicht wiederfindet, kann sich vielleicht für diese vierte Definition aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch begeistern:

 

  • „aus griech. talanton „Waage, Waagschale; das Gewogene, Talent“ [...] In der Redensart sein Talent in die Waagschale werfendas einsetzen, was man kann“ klingt die ursprüngliche Bedeutung auch heute noch an.“

„Die weit verbreitete, aber empirisch nicht haltbare Auffassung, dass einige wenige einzigartig talentierte Individuen eine herausragende Performance in einer vorgegebenen Disziplin erreichen können, ohne viel dafür zu üben, ist ein destruktiver Mythos, der Menschen entmutigen könnte, die Anstrengungen zu investieren, die notwendig sind, um ein professionelles Performance-Niveau zu erreichen.“

Talent – notwendig oder willkommen?

 

Kurz gesagt: Ohne Frage ist es von Vorteil, wenn du überdurchschnittlich schnell lernst. Jede dieser Erläuterungen kann sich allerdings nicht ohne Weiteres entwickeln.

In deinen Kindern steckt Potenzial? Das ist ohne Interesse und Disziplin nichts wert.

Auch Entschlossenheit bringt sie ohne Geduld und ohne fähigen Lehrer nicht weiter.

 

Und wenn du dich nie mit dem Klavier beschäftigt hast, woher willst du wissen, wie gut es dir gefällt und wie schnell du Fortschritte machen würdest?

 

 

Zusammenspiel von Erfolgsfaktoren

 

Forschung und wissen listet diese sechs Erfolgsfaktoren auf:

 

  1. Talent
  2. Übung
  3. Intelligenz
  4. Überdurchschnittliches Arbeitsgedächtnis
  5. Früher „Übungsstart“, bestenfalls in der Kindheit
  6. Persönlichkeit

 

Erkenntnis

 

Dieser kurze Ausflug in die Wortbedeutungen umfasst längst nicht alle Ansichten. Es geht hier auch nicht darum, dass du dich für eine Erklärung entscheidest.

Es geht um das Verständnis, dass Talent allein nicht zum Erfolg führt.

Es geht darum, dass du dich für das Klavierspielen entscheidest, egal welche dieser Bedeutungen es für dich hat.

 

Für Karl Anders Ericsson, Psychologe und Forscher in der psychologischen Natur von Fachwissen und menschlicher Leistung, liegt der Schlüssel zum Erfolg nicht im Talent, sondern im Üben:

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Diese Beispiele veranschaulichen die Wichtigkeit des Zusammenspiels der Faktoren:

 

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