Zeit

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Zeit

 

Zeitformen beim Klavierlernen

 

Wirf einen Blick auf meine Liste, die 107 Gründe für das Klavierspielen aufzählt.

 

Der Großteil der Argumente steht in irgendeiner Verbindung mit Zeit. Beim Klavierspielen tritt die Zeit in unterschiedlichen Eigenschaften auf.

 

Es geht um Zeitgefühl:

 

  • Geduld
  • Ausdauer
  • Bewältigung vieler Aufgaben zur gleichen Zeit
  • Zeitlose Kunst
  • Emotion

 

Es geht um Zeitspanne:

 

  • Reaktionsvermögen
  • Koordination
  • Fortschritt

 

Es geht um Ablauf:

 

  • Strategie
  • Frustration
  • Disziplin
  • Entscheidungsfähigkeit

 

Es geht um Zeitpunkt:

 

  • Tageszeit
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Aktuelles Level
  • Timing beim Musizieren

 

Es geht um Zielsetzung:

 

  • Zwischenziele & langfristige Ziele
  • Planung
  • Zeitmanagement

 

Es geht um Zeitentstehung:

 

  • Improvisation
  • Komponieren

 

 

 

Warum ist Zeitinvestition so wichtig?

 

Um an die Talentfrage anzuknüpfen: Übung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Zwar ist die 10.000-Stunden-Regel zum Meister umstritten, im Kern sind wir uns doch aber einig. Ohne Übung wird man einfach nicht besser.

Und jetzt fragst du dich: Woher soll ich mir die Zeit und Geduld nehmen, jeden Tag mit meinem Kind zu üben oder wenn ich abends erschöpft von der Arbeit heimkomme?

Ich sehe hier zwei Wege:

 

Erstens, schaffe dir die Zeit.

»Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg«

 

Auf wen das nicht zutrifft, und wer das nötige Kleingeld hat, der kann den zweiten Weg gehen: Engagiere den Klavierlehrer, täglich mit deinen Kindern zu üben.

Warum ist Geduld wichtig?

 

Stell dir vor, deine Kinder gehen noch nicht zur Schule und beginnen gerade mit dem Klavier. Herzlichen Glückwunsch! Du ermöglichst ihnen gerade etwas im absolut richtigen Alter, das ihr Leben verändern wird.

 

Zeitmanagement, Konzentration, Notenlesen und Zusammenhänge sind jedoch mit größter Wahrscheinlichkeit Wörter, mit denen sie noch nichts anfangen können. Es sind sogar nur ein Bruchteil der Anforderungen, die sie im Laufe der Zeit begreifen, entwickeln und verfeinern werden.

 

Das allein erfordert Geduld auf deiner, sowie auf der Seite deiner Kinder. Denn seien wir ehrlich, nur die wenigsten Kinder setzen sich

 

  1. täglich
  2. freiwillig für eine bestimmte Dauer an eine Tätigkeit, die ihnen
  3. höchste Konzentration abverlangt, um
  4. etwas zu erlernen, dessen Wert sie zu dem Zeitpunkt gar nicht erschließen können,
  5. während die besten Freunde bereits draußen auf sie warten.



Als erwachsener Anfänger hast du ein Grundverständnis dafür, dass Manches einfach etwas mehr Zeit und Übung braucht. Aber...

Angenommen du möchtest Tennis lernen. Dann weißt du, du musst regelmäßig trainieren. Du hast ein realistisches Vorstellungsvermögen dafür, wie lange es dauern könnte und wie anstrengend es wird.

Sportliche Aktivitäten können wir uns alle sehr leicht vorstellen, weil wir ruhige und intensive Bewegung aus dem Alltag kennen und wissen, wie sie sich anfühlt.

 

Das Klavierspielen jedoch gehört zu einer Art Fähigkeit, die so ganz anders ist als alltägliche Aktivitäten und die außerdem erst ganz neue Verknüpfungen in deinem Gehirn herstellen muss. Das verlangt dir viel ab, u.a. Zeit, Übung, Konzentration, Geduld. Wie lange es dauert und wie viel Geduld du am Ende brauchst, bis du etwas spielen kannst, hiervon können sich die meisten Anfänger gar kein Bild machen und unterschätzen deshalb das erforderliche Maß an Geduld.

 


Hürden und Fortschritte

 

Erinnere dich an deine eigene Schulzeit zurück. Es gab immer jemanden, der schneller, und jemanden, der langsamer begriffen hat. Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo. Das zu wissen ist für dich schon ein großer Vorteil. Denn du hast die Chance, die Entwicklung an die Bedürfnisse anzupassen, sodass diese optimal verlaufen kann.

„Sie müssen als Eltern

nicht perfekt sein - nur gut genug.“

Donald Winnicott, englischer Kinderpsychiater (1896 – 1971)

 

Das kann dich als Elternteil unter Umständen viel Kraft kosten. Vergiss deshalb nie, dass auch du etwas Wertvolles erlangst, wenn deine Kinder Klavierspielen lernen:

Geduld. (Wovon man nie genug haben kann,oder?)


Außerdem werden die Kleinen immer wieder an ihre Grenzen stoßen. Schwierigkeiten, Fehler, Ratlosigkeit, Frustration. Ich kann dich beruhigen, das gehört dazu! Sie sind Teil des Lernprozesses.

 

Sehen Sie Schwierigkeiten als die Wegbegleiter an, die sie sind:

 

Die besten Möglichkeiten, sich zu verbessern.

 

 

 

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